Nachbericht
Onlineseminar Return to Soccer – Ein Blick in die Bundesliga

Am heutigen Donnerstag geht es für Eintracht Frankfurt in der Europa League im Halbfinale gegen West Ham United. Einer, der dafür sorgt, dass die Spieler fit sind und nach Verletzungen wieder erfolgreich auf den Platz zurückkehren, ist Andreas Beck, Leiter Athletik, Prävention und Rehabilitation bei den Hessen. Beck, Martin Franz vom VfB Stuttgart, Otmar Rösch und Bernd Steinhoff von der TSG Hoffenheim, sowie das Reha- und Athletik-Team des zweiten deutschen Europapokal-Halbfinalisten RB Leipzig gaben am vergangenen Dienstag spannende Einblicke in ihre Arbeit bei Prävention und Rehabilitation.


Pre-Season-Screening mit Martin Franz

Die Teilnehmer des Onlineseminars Return to Soccer „durchliefen“ während der gut zweieinhalbstündigen Veranstaltung einen kompletten Betreuungsprozess von Bundesligaspielern. Martin Franz vom VfB Stuttgart zeigte Strategien zur Verletzungsprävention und Belastungssteuerung der Frühphase der Rehabilitation auf.

Er referierte zu Pre-Season-Screenings und damit verbundenen Baselinewerten, auf die im Falle einer Verletzung zurückgegriffen werden kann. Außerdem zeigt er auf, wie Testergebnisse – zum Beispiel des PREHAB SCREEN® oder RTAA®– genutzt werden können, um präventive und individuelle Trainingspläne für die Spieler zu erstellen. Nach kurzer Fragerunde leitete Moderator Matthias Keller den Spielball elegant weiter nach Hoffenheim.

On-Field-Rehabilitation mit Bernd Steinhoff und Otmar Rösch

Bernd Steinhoff und Otmar Rösch von der TSG 1899 Hoffenheim nahmen ihn dankend auf und führten die Teilnehmer in die On-Field-Rehabilitation ein. Sie zeigten leicht umsetzbare Teststrategien und Spielformen, um Spieler nach einer Verletzung wieder sportartspezifisch zu belasten. Sie zeigten auf, wie Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Reha in das Feldtraining und Return to Sport integriert werden können.

Ein Blick in die Akademie von RB Leipzig

Das Athletik- und Reha-Team der Akademie von RB Leipzig um Robert Friedrich gab einen umfangreichen Einblick in die Arbeit in der Akademie, in der der Nachwuchs sowie die Frauen betreut werden. Es stellte sein Konzept, seine Test- und Trainingsstrategien vor. Die Leipziger greifen dabei auf etablierte Test- und Trainingsformen zurück (der Name Verheijen fiel des Öfteren) und ergänzen und modifizieren diese um eigene Herangehensweisen. Ein regelmäßiges Profiling der Spieler steht bei ihrem Ansatz im Vordergrund.

Return to Performance mit Andreas Beck

Andreas Beck von Eintracht Frankfurt oblag es im letzten Teil des Onlineseminars Return to Soccer, Strateigen und Vorgehensweisen in Sachen Return to Performance und Return to Competition vorzustellen. Er ging dabei explizit auf das Athletenprofil ein, zeigte auf, welche Leistungsdaten bei den Spielern erfasst werden und welche Konsequenzen daraus gezogen werden können. Beck stellte in diesem Zusammenhang zum Beispiel auch eine unvorhergesehenen Positionswechsel als Risikofaktoren für (Wieder)Verletzungen vor. Die Anforderungen etwa in Bezug auf Gesamtsprintdistanz oder Gesamtlaufweite pro Spiel sind positionsspezifisch unterschiedlich. Muss ein Spieler beispielsweise eine für ihn ungewohnte Position bekleiden, steigt das Verletzungsrisiko: „Das Verletzungsrisiko ist erhöht, wenn die externe Belastung die Kapazität des Spielers überschreitet.“

Darüber hinaus zeigte er auf, wie ein Spieler wieder an das Mannschaftstraining herangeführt werden kann. Er gab anhand von Fallbeispielen Einblicke in die Trainingsplangestaltung und das Belastungsmanagement und stellte Trainings- und Spielformen vor. Die individuellen Anforderungen und die Zielkapazität geben dabei wichtige Orientierung.

Abpfiff: Fragerunde

Am Ende hatten die Teilnehmer nochmals die Möglichkeit die Referenten mit ihren Fragen zu löchern, ehe Moderator Matthias Keller nach einer kurzen Nachspielzeit das Seminar abpfiff. Ein weiterer Termin für das Onlineseminar Return to Soccer ist bereits in Planung.