Nachbericht zum Onlineseminar
Lumbopelvine Kontrolle beurteilen & verbessern

Am 30.11.2020 fand ein weiteres Highlight der diesjährigen OSINSTITUT Online-Seminarreihe statt: Matthias Keller und Prof. Dr. Hannu Luomajoki (Leiter des Masterprogramms für muskuloskelettale PT an der ZHAW) referierten und diskutierten zum Thema Lumbopelvine Kontrolle beurteilen & verbessern.

Zu Beginn zeigte Prof. Luomajoki mögliche Subklassifikationen von Rückenschmerzen (O’Sullivan, 2005), speziell für den häufig auftretenden Low Back Pain (LBP). Er differenzierte zwischen spezifischem und unspezifischem LBP, wobei der unspezifische, mechanische LBP in der Praxis am häufigsten auftritt.

Anschließend betonte Prof. Luomajoki den Unterschied zwischen Bewegungsdysfunktion (meist durch eingeschränkte Beweglichkeit und Steifigkeit charakterisiert) und Dysfunktion der Bewegungskontrolle (oftmals mit Hypermobilität und Instabilität einhergehend). 

Den Praxisbezug dazu lieferte er mithilfe seiner publizierten Testbatterie: „Reliability of movement control tests in the lumbar spine“. Sechs Kontrolltests veranschaulichen hier in der Flexions-, Extensions- oder Rotationsrichtung eventuell vorhandene Defizite.    

Unter folgendem Link findet ihr die Open Access Studie: https://bmcmusculoskeletdisord...

Neben den exemplarischen Übungen präsentierte Prof. Luomajoki Tipps für die Behandlung sowie die Trainingsmöglichkeiten mit Patienten, die die jeweiligen Auffälligkeiten zeigen. 

Matthias Keller informierte über die Bedeutung der Bewegungskontrolle mit den dazu passenden Feedback- und Coachingvarianten. „Nur weil eine Übung gut ausgewählt ist, heißt es nicht, dass der Patient die Übung auch richtig durchführt. Es ist die Aufgabe der Experten, die Übung richtig zu coachen“, sagte der Physiotherapeut.

Interaktivität geboten

Das Onlineseminar wurde interaktiv gestaltet. Die Teilnehmer hatten beispielsweise mittels Live-Onlinevoting die Möglichkeit, anhand von Übungsvideos die Bewegungskontrolle eines Patienten zu beurteilen. Matthias Keller wählte dafür beliebte Übungen wie den „Diener“, eine „T-Hip-Rotation“ und einen „Bound“. Mittels visuellen, auditiven und taktilen Feedback- und Coachingvariationen erarbeitete er gemeinsam mit den Teilnehmern zahlreiche Möglichkeiten für eine optimale Betreuung von Sportlern bei diesen Übungen in der Praxis. 

Die Teilnehmer nutzten bis zum Schluss die Gelegenheit, sich intensiv mit den Dozenten auszutauschen und wichtige Fragen wie: „Wird  zuerst der Schmerz oder die Bewegungskontrolle behandelt?“, oder „In welcher Reihenfolge bearbeitet ihr Becken- und LWS Auffälligkeiten?“ zu klären.

Vielen Dank an Prof. Luomajoki, Matthias und alle Teilnehmer für dieses spannende Onlineseminar!