Gastdozent
Interview mit Martin Ophey

Lieber Martin, vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein kurzes Interview nimmst. Wir freuen uns, Dich heute hier zu haben. Für diejenigen, die dich noch nicht kennen – magst du dich in ein paar Sätzen vorstellen?

Danke liebes OSINSTITUT Team für die Einladung, ich freue mich heute hier zu sein! Ich, Martin Ophey, arbeite als Physiotherapeut in einer Privatpraxis in Nimwegen in den Niederlanden. Ich untersuche und behandle dort überwiegend Sportler, aber auch Nicht-Sportler mit muskuloskeletale Beschwerden. Gebürtig bin ich aus Deutschland in der Nähe vom Niederrhein und habe mein Bachelor- als auch Masterstudium hier in Nimwegen abgeschlossen. Außerdem unterrichte ich für das ESP Sportphysiotherapie Netzwerk (www.espse.eu) und bin Mitherausgeber der Thieme Fachzeitschrift „Sportphysio“.

Danke für deine kurze Vorstellung Martin! Gab es einen Grund wieso du dich für den Beruf Physiotherapeut entschieden hast?

Ich habe mich schon immer für die Themen Sport, Training und Anatomie interessiert. Ich schätze, so ähnlich ging es auch meinen heutigen Arbeitskollegen.

Dein Schwerpunkt liegt im Bereich Schulter. Wann und warum hast du dich dazu entschlossen, dich auf die Behandlung des Schulterbereichs zu spezialisieren?

Mich hat schon immer die Komplexität eines Schultergelenks und deren Rehabilitation interessiert, sodass ich nach und nach immer mehr Patienten mit Schulterpatienten in der Praxis übernommen habe.

Welche Herausforderung siehst du in der Behandlung eines Patienten mit Schulterproblemen?

Meine Patienten weisen fast immer Probleme im Zusammenspiel von Beweglichkeit, Koordination und Kraft auf. Egal ob es sich um Instabilitätsprobleme, Subakromialschmerzen oder postoperative Beschwerdebilder handelt. Ungefähr die Hälfte meiner Patienten genest sowohl mit Augenmerk auf manuelle Therapie als auch mit Fokus auf Krafttraining. Bei den anderen 50 Prozent meiner Patienten ist es eine differenzierte Angelegenheit. Beispielsweise ein kleines Innenrotationsdefizit, welches bis dato nicht identifiziert wurde oder das Krafttraining nicht intensiv genug aufgebaut und es kann zu einem Rezidiv kommen.

Wir freuen uns besonders darauf, Dich demnächst in unserem Onlineseminar Skapuladyskinesie als Gastdozent begrüßen zu dürfen. Hier wird es rund um das Thema Schulterbeschwerden. gehen. Auf welche Themengebiete wirst Du Dich in Deinem Vortrag fokussieren?

Skapuladysfunktionen kommen relativ häufig vor, es handelt sich somit um eine häufige Beschwerde. Zuerst möchte ich darüber sprechen, wann Skapuladysfunktionen klinisch relevant sind, welche Analysemöglichkeiten ich hierfür habe, aber auch in welchem Ausmaß Skapuladysfunktionen ein Risikofaktor für das Entstehen von Schulterbeschwerden darstellen. Ich möchte den TeilnehmerInnen Varianten vorstellen, wie man über passive und auch aktive Maßnahmen eine Dysfunktion und Schmerz bei Patienten günstig beeinflussen kann. Jene Themen werde ich anhand von Patientbeispielen zu den Themen Instabilität, Subakromialschmerz und Frozen Shoulder illustrieren.

Du bist schon einige Jahre als Physiotherapeut im Geschäft: Wieso sind deiner Meinung nach Weiterbildungen besonders in der heutigen Zeit von großer Bedeutung?

Physiotherapie ist schon immer ein Berufstand gewesen, der gewohnt war sich weiterzubilden. Früher ging man in Präsenzveranstaltungen, um angesehene Autoritäten zuzuhören und anschließend das Gelernte in der Behandlung an Patienten umzusetzen. Seit 20 Jahren gibt es eine unglaubliche Zunahme von wissenschaftlicher Forschung, die unser Fachgebiet mit Sicherheit sehr geholfen hat, um sich zu entwickeln. Mittlerweile haben wir aber auch eine Situation mit häufig widersprüchlichen Forschungsresultaten, dass wir nun wiederum unsere Hoffnung in Experten setzen, die uns helfen Übersicht zum relevanten aktuellen Forschungsstand zu erhalten. Hier spielen moderne Weiterbildungsprogramme – und gerade auch in Corona-Zeiten Onlineseminare eine gewichtige Rolle.

Apropos Onlineseminare - bist Du der Meinung, dass ein Onlineseminar eine gute Möglichkeit zur Weiterbildung ist?

Ja definitiv! Natürlich kann ich mir vorstellen, dass einige potentielle Kunden skeptisch gegenüber Onlineformaten sind, „wird der Lernstoff wirklich gut genug vermittelt?“oder „mir ist die Technikaufbereitung zu umständlich!“. Meiner Meinung nach hat ein Onlineformat nur Vorteile: denn man kann flexibel, von überall an einem Onlineseminar teilnehmen; ein Onlineseminar kann interaktiv gestaltet werden, beispielsweise anhand der Darstellung von Patientenvideos, oder durch aktives Miteinbinden der SeminarteilnehmerInnen. Fragen der TeilnehmerInnen können live beantwortet werden. Meinen Erfahrungen nach werden auch mehr Fragen durch die TeilnehmerInnen als bei einer Präsenzveranstaltung gestellt, da sich die TeilnehmerInnen online anonymer in der Gruppe fühlen als vor Ort und so die Hemmschwelle geringer ist. Um ehrlich zu sein, finde ich, dass sich durch die derzeitige Corona-Pandemie Chancen in Bezug auf Bildungsmöglichkeiten auftun, auch weiterhin in Zukunft die Onlineweiterbildung als sinnvolle Ergänzung zum Offlinelernen anzuerkennen.

Sollte man sich deiner Meinung besonders im Bereich Skapula weiterbilden?

Die Diagnose und Behandlung von Skapuladysfunktionen ist ein substantieller Bestandteil der Schulterrehabilitation und ein häufiges Krankheitsbild. Aus diesem Grund sollte man sich meiner Meinung auf diesem Gebiet allumfassend und bestmöglichst ausgebildet sein – das Onlineseminar Skapuladyskinesie am 14. September 2020 ist dafür die perfekte Möglichkeit. Ich freue mich sehr auf das bevorstehende Onlineseminar mit euch!

Vielen Dank Martin für Deine Zeit und freuen uns ebenso auf ein baldiges Wiedersehen am 14. September im Onlineseminar Skapuladyskinesie!