Nachbericht
Der war‘s – Rückblick auf den 11. Jahreskongress

Es nun schon gut eine Woche her, dass in München im Haus des Sports der alljährliche Jahreskongress des OSINSTITUT auf dem Programm stand. Spannende Vorträge, tolle Referenten und eine entspannte Atmosphäre – die Veranstaltung war ein voller Erfolg.

Zugegeben, es war heiß an diesem Wochenende in München. Die 30-Grad-Marke wurde getoppt, endlich Summer in the city. Und trotzdem fanden sich etwa 100 Interessierte ein, um beim Jahreskongress des OSINSTITUT in München dabei zu sein.  Die eintägige Veranstaltung, die Weiterbildung und Industrieausstellung verbindet, hat in diesem Jahr die Rehabilitation von Knieverletzungen in den Mittelpunkt gestellt.

Kochrezept und Doppelpässe

In einer gemeinsamen, abwechslungsreichen Präsentation gaben Wolfgang Schoch, Enna Pfeiffer und Christian Garlich ein Update zum Patellofemoralen Schmerzsyndrom. Dabei spielten sie sich geschickt die Bälle zu, gingen auf Risikofaktoren, Diagnostik und Therapieoptionen ein. Sie gaben den Teilnehmer:innen abschließend sogar ein „Kochrezept“ mit Übungen und deren Pro- und Regression an die Hand. Und wie das bei Kochrezepten eben so ist, wiesen sie darauf hin, dass selbstverständlich eigene Erfahrungen und vorhandenes Wissen sowie individuelle Bedürfnisse der Behandelten berücksichtigt werden sollten. Das eine Rezept für jedermann gibt es schließlich nicht – weder in der Küche noch in der Physio- und Trainingstherapie.

Und: Action

In der zweiten Session gab Prof. Dr. Philipp Niemeyer einen Einblick in aktuelle Entwicklungen der Kniechirurgie, ehe die Physiotherapeuten Matthias Keller und Frank Diemer – der via Videobeiträgen zugeschaltet wurde – mit geschickten Doppelpässen die Nachsorge in den Fokus rückten. Sie gingen dabei auf Evidenz und den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis ein. Sie räumten mit manchem Mythos auf und zeigten auf, wie wichtig bei Knieptienten die Aktivität auch mit der betroffenen Extremität ist – sofern die nötige Funktion gegeben ist.

Kick it smart

Zum Abschluss wurde unter der Session-Leitung von Dr. Eduard Kurz, wissenschaftlicher Leiter des OSINSTITUTs,  die Beurteilung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit im RTS-Prozess betrachtet. Bernd Steinhoff, Koordinator Reha bei der TSG 1899 Hoffenheim, und Dr. Andreas Schlumberger, zuletzt Head of Recovery and Performance beim FC Liverpool, gaben dabei intensive Einblicke in den Profifußball. Moritz Neudecker beleuchtete den Return to Sport Prozess aus sportpsychologischer Sicht. Selbst wenn die körperlichen Voraussetzungen für eine Rückkehr zum Sport gelegt sind, heißt das nicht, dass diese auch wieder möglich ist. Die mentale Rehabilitation sollte auch bei Hobby- und Amateursportlern einen größeren Stellenwert einnehmen – so sein Credo. Ins gleich Horn stieß Dr. Eduard Kurz in seinem Vortrag, der insbesondere die Sprünge im Return to Sport Prozess in Fokus nahm. Auch er zeigte unter anderem Strategien auf, wie man mit leichten Variationen von Tests und Übungen die Sportlerin oder den Sportler unterstützen kann, wieder Vertrauen in die zuvor verletzen Strukturen zu gewinnen.