Fragebögen zur Evaluation von Patientenbeschwerden können dabei helfen, den individuellen Gesundheits- und Funktionsstatus von Patient:innen zu objektivieren. Ein Beispiel für einen solchen Fragebogen bei Beschwerden oder Verletzungen an der oberen Extremität ist der DASH, Disabilities of Arm, Shoulder and Hand Questionnaire.
In der Forschung schon länger im Einsatz, werden Fragebögen seit Mitte der 2000er auch in der Praxis vermehrt eingesetzt, wie Prof. Dr. Slavko Rogan und Prof. Dr. Sven Karstens in ihrem physiopraxis-Editorial mit „Der Einsatz von Fragebogen in der Praxis“ darstellen (1). Die beiden Professoren weisen aber auch explizit darauf hin, dass ihr Einsatz nach wie vor kritisch diskutiert wird. Insbesondere der Faktor Zeit wird häufig ins Feld geführt. In diversen Leitlinien zur Behandlung von Schulterverletzungen hat der DASH neben anderen Fragebögen dennoch bereits Einzug erhalten.
Der DASH
Der DASH wurde Mitte der 1990er Jahre von der American Academy of Orthopedic Surgeons (AAOS) in Zusammenarbeit mit dem Council of Musculoskeletal Specialty Societies (COMSS) und dem Institute for Work and Health (Toronto, Kanada) entwickelt und von Hudak et. al. im American Journal of Industrial Medicine publiziert (2). Es handelt sich dabei um einen Fragebogen, der Alltagsbeschwerden von Patient:innen mit Einschränkungen an der oberen Extremität abfragt. Insgesamt müssen die Patient:innen 30 Fragen beantworten.
Auf einer Skala von 1 bis 5 müssen die Teilnehmer:innen ihre Fähigkeiten bewerten wie sie bestimmte Tätigkeiten innerhalb der letzten Woche durchführen konnten und inwieweit die Beschwerden ihren Alltag einschränken.
Für den DASH gibt es zwei optionale Module, die je nach Bedarf den Patient:innen ebenfalls vorgelegt werden können: Ein Sport- und Musikmodul sowie ein Arbeits- und Berufsmodul. Sie umfassen je vier spezifische Fragen.
DASH Auswertung
Für die Auswertung des DASH gilt folgende Berechnung:
DASH-Wert für Behinderung/Sypmtome = [Summe der Antwortpunkte : Anzahl beantwortete Fragen - 1] x 25.
n ist dabei die Anzahl beantworteter Fragen. Wurden mehr als drei Fragen nicht beantwortet, darf der Score nicht berechnet werden. Ein Wert von 100 entspricht hohen Einschränkungen, 0 keinerlei Einschränkungen.
Für die optionalen Module gilt: Die Antwortpunkte der Fragen werden summiert; durch 4 (Anzahl der Fragen) dividiert; 1 wird subtrahiert und danach mit 25 multipliziert.
Für die Auswertung eines optionalen Moduls dürfen keine Antworten fehlen. Ein Wert von 100 entspricht hohen Einschränkungen, 0 keinerlei Einschränkungen.
Der DASH kann hier kostenlos heruntergeladen werden: https://dash.iwh.on.ca/availab...
Literatur
- (1) Rogan S, Karstens S (2018) Der Einsatz von Fragebogen in der Praxis. physioscience 2018; 14(03): 101-102
- (2) Hudak PL et al (1996). Development of an upper extremity outcome measure: the DASH (disabilities of the arm, shoulder and hand) [corrected]. The Upper Extremity Collaborative Group (UECG). Am. J. Ind. Med. 29(6):602–8
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